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Mythenmetz beim Fanpostlesen

Der Erfinder Hildegunst von Mythenmetz

Bei der Mythemdichtung handelt es sich um eine von Hildegunst von Mythenmetz erfundene literarische Kunstform. Zumindest war dies Mythenmetz' Auffassung. Meist wurde die Mythemdichtung als Irrläufer gesehen, der nur ein Symptom einer der Sinnkrise war, die Mythenmetz durchmachte.

„Das ist die wahre, die freie Literatur!
Das ist Literatur, die sich selbst gebiert.“
— Mythenmetz über die Mytheme


Nachdem er bereits Werke wie "Der Zaan von Florinth" und "Horch" verfasst hatte, veröffentlichte Hildegunst von Mythenmetz schließlich sein "Mythem-Manifest". Er glaubte eine neue, höhere Form der Literatur gefunden zu haben, die außerdem nicht mehr verfasst werden müsse, da es sich um Worte zwischen den Worten handeln würde. Diese Worte nannte er Mytheme.


Die Mytheme, so war sich Mythenmetz sicher, würden sich beim Verfassen eines literarischen Textes poeto-organisch mitschreiben. Ein zweiter Text würde also mitentstehen, ein Text aus Mythemen, der in dem ursprünglichen Text enthalten und von weitaus höherer Qualität sei. Um diese höhere Literatur zu erreichen, müsse man sie nur noch durch reine Willkür aus dem Originaltext herauslösen. Mythenmetz wandte sie selbst an seiner Literatur an und zwang seinen Verleger, sein gesamtes Oeuvre erneut zu verlegen, allerdings diesmal in der Mythemfassung. Ein Beispiel ist sein Gedicht Komm braune Nacht.


Beispieltext[]

Ursprungstext Mythem-Version
Komm, braune Nacht, umhülle mich mit Schatten Komaune Na, umhülle mimit hatten
Und decke den mit deiner Schwärze zu Undeckede mideine wärze zu
Der ungestört sich will mit Sonnen gatten Derungestö ich woll mitonnen gatten
Und im Bezirk der Elfen suchet Ruh Uni mezirk derelfen uchet uh
Ja, hilf mein Ach! eh du noch wirst entschwinden Ja, ilf meinach! eh dunowirt entwinden
Mit lindern Hand von meiner Seele binden. Mit inderhand on einer ele inden.


Rezeption[]

Mythenmetz an der Klavorgel

Hildegunst von Mythenmetz

Mythenmetz' Werke in der Mythemfassung verkauften sich nicht einmal unter fanatischen Mythenmetz-Anhängern, lagen wie Blei in den Regalen und waren ein enormer finanzieller Verlust für den Verlag. Mythenmetz war jedoch der Meinung, dass das Publikum nur nicht reif genug sei, wohingegen man seine Mythemtechnik in einem fernen Jahrtausend als ihrer Zeit voraus feiern würde. Über die Mythemdichtung schrieb Mythenmetz' Kollege Florian von Versdrechsler sogar ein ganzes Buch mit dem Titel "Verbannte Silben, verletzte Sätze - Der Irrtum der Mythemdichtung".[1]


Mythenmetz

Hildegunst von Mythenmetz

„Jetzt dreht Mythenmetz wirklich durch!“
— Laptantidel Latuda über die Mytheme
„Eine Lesung von Mythenmetzscher Mythemdichtung wäre ausreichender Anlass, schreiend in den Wald zu laufen.“
— Konkel Zernissen über die Mytheme


Weiteres[]

Inspiriert sein könnte die Mythemdichtung vom Mythologem, das auch Mythem genannt werden kann und ein Element bzw. Versatzstück innerhalb eines Mythos bezeichnet. Eine andere Möglichkeit ist auch die Etym-Theorie von Arno Schmidt, einem Lieblingsautor von Walter Moers.


Quellenangaben

  1. Ensel und Krete, Von der Lindwurmfeste zum Bloxberg , Die Sinnkrise, S. 247ff.
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