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Tornado, der Ewige: Der Ewige Tornado ist der letzte Vertreter einer Generation von Wirbelstürmen, die eine feste Verlaufsbahn einhalten. Diese Bahn verläuft an ihrer südlichsten Stelle im Inneren der Süßen Wüste, an ihrer nördlichsten am Pyrithgebirge vorbei, hinter dem Atlantis liegt.[1]

Aufgrund der an den Tornadostellen mitgewirbelten Geschenkgaben ist der Ewige Tornado wahrscheinlich angefüllt mit Schätzen jeder Art. man vermutet in ihm Tonnen von Gold, Silber, Platin, Diamanten, Geschmeide, Perlen und andere Wertgegenstände sowie massenhaft zamonisches Bargeld verschiedener Epochen.[2]

Der Ewige Tornado ist die volkstümliche Bezeichnung für den letzten noch aktiven Groß-Tornado der Perpetuum-mobile-Klasse, tätig im Bereich der Süßen Wüste. Im Gegensatz zu normalen Tornados besitzt dieser zirka fünf Kilometer hohe Sturmwirbel mit einem Sockel von 750 Metern Durchmesser einige bei heutigen Drehstürmen nicht mehr üblich Eigenschaften, zum Beispiel eine scheinbar ewige Dauer.

Eine andere Eigenschaft ist die sogenannte mobile Stabilität im Inneren des Tornados, weshalb man auch eine Verwandtschaft mit einem anderen Sturmphänomen, dem Hurrikan, vermutet. Dem Hurrikan ist bekanntlich das wetterberuhigte Zentrum eigen, das sogenannte ruhige Auge des Sturms. Einige Wissenschaftler vermuten, dass es in prähistorischer Zeit zu einer Begegnung von einem Hurrikan und einem Tornado gekommen ist, welche dann zum Ewigen Tornado verschmolzen sind. Diese Theorie würde einer anderen meteorologischen These, der von der Etikette der Ausnahmenaturphänomene widersprechen, es könnte sich aber auch um jene populäre Ausnahme handeln, die die Regel immer dann bestätigt, wenn Wissenschaftler mit ihrem Latein am Ende sind.

Diese mobile Stabilität also eine komplette Ruhe inmitten eines tosenden Sturmwirbels, ist beim Ewigen Tornado so ausgeprägt, dass man in seinem Inneren ein Kartenhaus errichten könnte, ohne dass es umfiele, wie manche Tornadologen behaupten. Das mag vielleicht ein wenig übertrieben sein, aber immerhin müssen die physikalischen Verhältnisse im Tornado tatsächlich so stabil sein, dass dort - rein theoretisch - ein Überleben, natürlich unter sehr primitiven Verhältnissen, möglich wäre. Rein theoretisch, wohlgemerkt, denn niemand wäre so umnachtet, einen Wirbelsturm freiwillig zu betreten.[3]

Der Perpetuum-mobile-Tornado ist ein Wetterphänomen, das sich aufgrund superstabiler atmosphärischer und temperationeller Bedingungen immer wieder erneuern und damit in die sogenannte Doppelte Abdulsche Tornadobrezel [nach Prof. Dr. Abdul Nachtigaller, dem berühmten Hobby-Tornadologen] eintreten kann. Dadurch bewegt sich der Tornado immer in der gleichen Bahn, einer Schleife in Form einer doppelten Brezel von einem Durchmesser von etwa zweitausend Kilometern.

Im Inneren des Tornados herrscht ein stabiles Zeitvakuum, das heißt, durch die enormen Zentrifugalbewegung wird die Zeit aus dem Mittelpunkt nach außen geschleudert wie Feuchtigkeit in einer Salatschleuder. Im Sandring des Tornados verdichtet sich wiederum die Zeit extrem, was bedeutet, dass sie in diesem Bereich rasend schnell vergeht. Wer so verrückt wäre, den Ring eines Tornados zu durchdringen, würde dabei in wenigen Augenblicken um Jahrzehnte altern.

Während der Tornado einmal jährlich seine eigene Zentrifugalrichtung ändert, was etwa eine Minute dauert, füllt sich das Zeitvakuum für diese Spanne wieder mit Zeit, was bedeutet, dass, falls sich Lebewesen in dem Tornado aufhalten würden [was, wie schon wiederholt erwähnt, unwahrscheinlich ist, weil niemand so schwachsinnig wäre, einen Tornado zu betreten], sie auch eine Minute lang altern müssten.[4]


Man nimmt an, dass der Tornado in den wenigen Augenblicken, in denen er die Richtung ändert [und das Zeitvakuum sich kurzzeitig wieder mit Zeit füllt], zum absoluten Stillstand kommt. Dies wäre der einzige Zeitpunkt, an dem man, befände man sich im Inneren des Tornados [was, wie gelegentlich erörtert, nur der Fall sein könnte, wenn man den Intelligenzquotienten eines Sandwurms hat], relativ gefahrlos den Tornado wieder verlassen könnte. Man hätte exakt eine Minute Zeit, sich durch die Tornadowand zu graben und das Weite suchen. In dieser Minute ändert sich der Masseschwerepunkt der Zeit innerhalb der Tornadohülle, sie fließt für 60 Sekunden mit doppelter Geschwindigkeit rückwärts. Dies bedeutet, dass wenn man in diesem Zeitraum die Hülle durchdringt, der Alterungsprozess, den man bei Betreten des Tornados erleidet, wieder rückgängig gemacht wird. Das ist aber nichts als eine hypothetische Überlegung und durch praktische Versuche noch nicht untermauert.[5]


Quellenangaben

  1. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 9. Mein Leben in der Süßen Wüste, Auf eigene Faust, S. 339.
  2. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 9. Mein Leben in der Süßen Wüste, Auf eigene Faust, S. 340.
  3. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 9. Mein Leben in der Süßen Wüste, Warten auf den Wirbelsturm, S. 345f.
  4. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 10. Mein Leben in der Tornadostadt, S. 354f.
  5. Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, 10. Mein Leben in der Tornadostadt, S. 382.
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