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Leidener Männlein (Graphic Novel)

Ein Leidener Männlein in der Graphic Novel

Ein Leidener Männlein ist ein künstliches Wesen, das von Wissenschaftlern aller Art zu Testzwecken genutzt wird.

Herstellung[]

Leidener Männlein bestehen größtenteils aus Torf der Friedhofssümpfe von Dull gemischt mit unbiskantischem Sand, Fett, Glycerin und flüssigem Harz. Um das daraus geformte kleine Männlein zum Leben zu erwecken, benötigt man außerdem eine alchimistische Batterie. In einer Flasche mit Nährflüssigkeit kann sich das Männlein dann etwa einen Monat halten.[1]

Entstehung[]

Die Leidener Männlein wurden in der gesetzlosen Zeit der Buchimisten erschaffen. Das erste Leidener Männlein wurde nach seinem Erschaffungsort, der Leidensgasse, benannt. Diese geht ab von der bekannten Schwarzmanngasse in Buchhaim. In der Leidensgasse wurden die außergewöhnlichsten Kreaturen und Wesenheiten erschaffen, darunter Katzen mit Flügeln, Gefährliche Bücher und eben auch die Leidener Männlein.[2]

Verwendung[]

Versuch mit einem Leidener Männlein

Versuche an einem gefesselten Leidener Männlein

Leidener Männlein eignen sich für alle möglichen wissenschaftlichen Tests, beispielsweise zur Erprobung von Medikamenten, Auswirkungen physikalischer Effekte oder auch für magische Experimente. Sie reagieren dabei ebenso, wie ein lebendes Wesen reagieren würde. Offenbar zeigen sie sogar einfache Emotionen wie Freude oder Angst, jedoch ist nicht sicher, inwieweit diese mit den Emotionen lebender Wesen vergleichbar sind. Aufgrund all dieser Eigenschaften werden sie von einigen Wissenschaftlern als Ersatz für grausame Tierversuche genutzt. Aber nicht alle befürworten die Nutzung dieser Wesen.

Doktor Oztafan Kolibril nutzte ein solches Männlein, das er Helmholm nannte, für seine Versuche mit dem Nebelheimer Nebel.[3] In vielen alchimistischen Laboren sind die Männlein ebenfalls zu finden.[4] In Phistomefel Smeiks Haus fanden sich gleich mehrere davon, die er dazu benutzte, die literarische Qualität eines Textes zu prüfen.[5]

Lebendigkeit[]

Leidener Männlein 01

Neuere Entwicklungen zeigen, dass auch in den Leidener Männlein mehr Leben zu stecken scheint als vermutet, vielleicht sind sie tatsächlich mehr als tote Materie. Eine wachsende Empathie für Leidener Männlein zeigt sich zum Beispiel durch das Verbot des Buchimistischen Puppetismus.

Die Männlein selbst können ihre Umwelt durchaus wahrnehmen, selbstständig handeln und miteinander interagieren. Ähnlich wie die Leuchtquallen in den Katakomben von Buchhaim könnten sie sich so entwickeln, dass sie ohne Nährflüssigkeit überleben können.

Leidener Männlein im Puppetismus[]

Der Buchimistische Puppetismus ist zwar nur eine der Abarten des Puppetismus, doch wohl die skrupelloseste. Während die neue Kunst erblühte, nutzten die Buchimisten statt Puppen echte Leidener Männlein. Diese wurden kostümiert und führten antrainierte Bewegungsabläufe auf. Die meisten Leidener Männlein starben jämmerlich aus reiner Erschöpfung, da eine solche Prozedur, wie das Aufführen eines Theaterstücks, zu viel für die kleinen Wesen war.

Freie Leidener Männlein

Nachdem diese Machenschaften entdeckt wurden, verbot man den Buchimistischen Puppetismus.

Man fand bei Buchimisten Flaschen, deren Leidener Männlein fehlten, tote waren nicht zu entdecken. Vermutlich sind einige Leidener Männlein in die Katakomben entkommen. Dort sind sie entweder aus Mangel an Nährflüssigkeit gestorben[6] oder, wie einige Sichtungen nahelegen, unabhängig geworden. Angeblich sollen sich einige in zunehmender evolutionärer Verselbstständigung an das Leben ohne Nährflüssigkeit angepasst haben. Scheinbar haben sie auch Lebende Bücher als Reittiere domestiziert.[7]

Realer Bezug[]

Vermutlich basieren die Leidener Männlein auf der Erfindung der Leidener Flasche. Dies ist in der Physik ein Flaschenkondensator, der 1746 in der Stadt Leiden, in Südholland, von Pieter van Musschenbroek erfunden wurde. Die Glasflasche wird sowohl innen als auch außen mit elektrisch isolierenden Metallbelägen versehen, wodurch eine ähnliche Funktion wie die eines Kondensators entsteht. Original war es nur ein mit Wasser befülltes Glasgefäß, in das ein Nagel gesteckt wurde. Nach Anschluss an eine Elektrisiermaschine wurde der Nagel geladen und verursachte einen Schlag, sobald jemand den Nagel berührte.[8]


Quellenangaben

  1. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – IV. Smeiks Weg , Das Tagebuch, S. 268f.
  2. Die Stadt der Träumenden Bücher , 12. Das Buchstabenlaboratorium des Phistomefel Smeik, S. 99.
  3. Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Obenwelt – IV. Smeiks Weg , Das Tagebuch, S. 269-282.
  4. Der Schrecksenmeister , Eißpins Werkstatt, S. 19; Alchimie und Schrecksimismus, S. 275f.
  5. Die Stadt der Träumenden Bücher , 12. Das Buchstabenlaboratorium des Phistomefel Smeik, S. 109; 17. Das Erbe der Smeiks, S. 141.
  6. Das Labyrinth der Träumenden Bücher , Puppetismus in höchster Vollendung, S. 367f.
  7. Das Labyrinth der Träumenden Bücher , S. 425; Zamonien: Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent, Lebende Bücher, S. 150.
  8. https://de.wikipedia.org/wiki/Leidener_Flasche
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